GmbH gründen: Kosten, Voraussetzungen und Formalitäten im Detail

Wie Sie eine GmbH Gründen: Wer sich selbstständig machen und eine Firma gründen möchte, stößt häufig auf die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) als eine der beliebtesten Rechtsformen in Deutschland. Doch bevor Sie eine GmbH gründen, sollten Sie sich über die anfallenden Kosten, die Voraussetzungen und die nötigen Formalitäten informieren. Auf dieser Seite erhalten Sie eine ausführliche Übersicht, um gut vorbereitet in den Gründungsprozess zu starten.

Warum eine GmbH gründen?

Die GmbH ist eine Kapitalgesellschaft, bei der das Stammkapital von mindestens 25.000 Euro erforderlich ist. Diese Rechtsform hat viele Vorteile, wie die Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen und die hohe Akzeptanz bei Banken und Geschäftspartnern. Doch die Gründung einer GmbH bringt auch gewisse finanzielle Verpflichtungen und rechtliche Schritte mit sich, die es zu beachten gilt.

Die wichtigsten Kosten, wenn Sie eine GmbH gründen

Die Kosten einer GmbH-Gründung setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Es ist wichtig, alle anfallenden Gebühren im Voraus zu kennen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

1. Stammkapital: Das Stammkapital einer GmbH beträgt gesetzlich mindestens 25.000 Euro. Es kann in Form von Geld oder Sacheinlagen eingebracht werden. Zum Zeitpunkt der Gründung müssen mindestens 12.500 Euro auf das Gesellschaftskonto eingezahlt werden.
2. Notarkosten GmbH: Da die GmbH eine notarielle Beurkundung erfordert, fallen hier entsprechende Gebühren an. Diese hängen von der Höhe des Stammkapitals ab, belaufen sich jedoch in der Regel auf etwa 500 bis 1.000 Euro.
3. Handelsregistereintragung: Die Eintragung Ihrer GmbH ins Handelsregister ist eine Pflicht. Diese Kosten betragen je nach Gericht etwa 150 bis 300 Euro.
4. IHK-/HWK-Beiträge: Nach der Gründung müssen Sie Ihre GmbH bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) anmelden. Hier fallen jährliche Beiträge an, die je nach Unternehmensgröße variieren und bei etwa 150 Euro pro Jahr beginnen.
5. Steuerberater: Insbesondere im Gründungsjahr kann es sinnvoll sein, einen Steuerberater zu konsultieren. Die Kosten für einen Steuerberater sind variabel, abhängig von der Komplexität der Finanzen und dem Umfang der Beratung.
6. Geschäftskonto: Die Eröffnung eines Geschäftskontos ist Pflicht für jede GmbH. Hier entstehen laufende Kosten für Kontoführung und eventuell Transaktionen.

Voraussetzungen, um eine GmbH zu gründen

Bevor Sie eine GmbH gründen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dies betrifft sowohl die persönlichen Anforderungen an die Gesellschafter als auch die organisatorischen Aspekte der GmbH.

1. Mindestanzahl an Gesellschaftern: Eine GmbH kann von einer oder mehreren Personen gegründet werden. Es ist also auch möglich, eine Ein-Personen-GmbH zu gründen.
2. Stammkapital: Wie bereits erwähnt, beträgt das Mindeststammkapital 25.000 Euro. Dieses kann in bar oder als Sachwert eingebracht werden. Zum Zeitpunkt der Gründung müssen mindestens 50 % des Stammkapitals eingezahlt sein.
3. Geschäftsführer: Die GmbH muss mindestens einen Geschäftsführer haben, der die Gesellschaft nach außen vertritt. Dieser kann Gesellschafter oder eine dritte Person sein. Der Geschäftsführer darf keine schwerwiegenden Vorstrafen im Wirtschaftsbereich haben.
4. Gesellschaftsvertrag: Ein Gesellschaftsvertrag (Satzung) ist zwingend erforderlich. In diesem Dokument werden wichtige Aspekte wie die Verteilung der Geschäftsanteile, der Sitz der GmbH und der Geschäftsgegenstand festgelegt. Der Vertrag muss notariell beurkundet werden.

Die Formalitäten bei der GmbH-Gründung

Um eine GmbH zu gründen, müssen verschiedene rechtliche Schritte durchlaufen werden. Die Einhaltung der Formalitäten ist besonders wichtig, da Verstöße zu Verzögerungen oder zusätzlichen Kosten führen können.

1. Notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrags: Der erste Schritt zur Gründung einer GmbH ist die Erstellung und Beurkundung des Gesellschaftsvertrags durch einen Notar. Ohne diese Beurkundung kann die GmbH nicht im Handelsregister eingetragen werden.
2. Eröffnung eines Geschäftskontos: Nachdem der Gesellschaftsvertrag beurkundet wurde, müssen die Gesellschafter das Stammkapital auf ein Geschäftskonto einzahlen. Eine Bescheinigung der Bank über die Einzahlung ist Voraussetzung für die Eintragung der GmbH ins Handelsregister.
3. Eintragung ins Handelsregister: Sobald das Stammkapital eingezahlt und der Gesellschaftsvertrag notariell beurkundet wurde, wird die GmbH im Handelsregister eingetragen. Dies ist der offizielle Abschluss des Gründungsprozesses und die GmbH wird damit rechtsfähig.
4. Anmeldung beim Finanzamt: Nach der Eintragung ins Handelsregister müssen Sie Ihre GmbH beim Finanzamt anmelden. Dazu müssen Sie verschiedene Formulare einreichen und eine Steuernummer beantragen. In der Regel werden hier auch der Gesellschaftsvertrag und die Handelsregistereintragung verlangt.
5. Gewerbeanmeldung: Jede GmbH muss außerdem ein Gewerbe anmelden. Dies erfolgt beim Gewerbeamt der Stadt oder Gemeinde, in der sich der Sitz der GmbH befindet. Die Gebühren für die Gewerbeanmeldung liegen meist bei etwa 50 Euro.

Fazit: Eine GmbH gründen – sorgfältige Planung ist entscheidend

Die Gründung einer GmbH ist eine attraktive Möglichkeit, um geschäftlich tätig zu werden und gleichzeitig die persönliche Haftung zu minimieren. Dennoch sollten Sie sich bewusst sein, dass eine GmbH-Gründung mit Kapitalbedarf, Voraussetzungen und Formalitäten verbunden ist, die sorgfältig durchdacht werden müssen. Hier finden Sie noch Tipps zur Gründung eines Startups.

Eine gründliche Planung und die Einhaltung aller rechtlichen Schritte sind unerlässlich, um späteren Problemen vorzubeugen. Wer die Kosten und Voraussetzungen im Blick behält, kann mit der GmbH eine solide Basis für ein erfolgreiches Unternehmen schaffen.